Verlag Nagel&Kimche

Unbesiegbar

Von Eugen Sorg und Nathan Beck (Bilder)

Vorwort von Leon de Winter

Im Mittelpunkt der Geschichten von Eugen Sorg und Nathan Beck (Bild) stehen die Menschen, die die gesellschaftlichen Dramen vorantreiben und erleiden und denen die Reporter unter oft gefährlichen Umständen begegnen. Im Norden Afghanistans führt Sorg das letzte Interview mit Ahmed Schah Massud, dem legendären Krieger und Erzfeind der Taliban, bevor dieser zwei Tage vor dem 11. September 2001 von Al-Qaida in die Luft gesprengt wird. Durch das westafrikanische Monrovia, wo sie mehrfach verhaftet werden, ziehen die Reporter in Gesellschaft ehemaliger Kindersoldaten, von Drogen, Gewalt und kannibalistischen Ritualen zutiefst verstörte Halbwüchsige. Freundliche Stammesangehörige in Nordjemen berichten von der Kunst, Europäer zu entführen. Ein junger Mann aus Somalia erklärt, warum ein Leben in Mogadischu mit Kalaschnikow besser ist, als in der Wüste Kamele zu hüten. In ihrer erschütternder Direktheit sind diese Reportagen eine Reise ins Herz der zivilisatorischen Finsternis.

„Gute Reportagen sind so, wie man sie in diesem Buch zu lesen bekommt.“ Süddeutsche Zeitung. Carl-Wilhelm Macke

„Die Texte leben durch feine Beobachtungen, aber mehr noch durch die Fetzen von scharfen Dialogen mit Drogenhändlern, korrupten Wachposten, Veteranen, Lehrerinnen, mit Menschen, die selten jemand fragt.“ Neue Zürcher Zeitung.

„Eugen Sorg und Nathan Beck versuchen die Welt unverstellt zu zeigen. Ihr Reportageband lässt die Leser erschrecken und staunen.“ Die Weltwoche. David Signer

Es gibt sie noch, die klassischen Reporter, die das eigene Auge gebrauchen. Sie lassen sich, weil sie die Konfrontation mit der rauen Wirklichkeit wagen, im Toyota oder Jeep umherfahren oder gehen zu Fuss und nehmen die grössten Risiken in Kauf. Eugen Sorg ist einer dieser raren Reporter. (…)

Sorgs Reportagen sind vorurteilsfrei. Nüchtern, mit dem Blick eines modernen westlichen Menschen, schaut er sich um, und angesichts dessen, was er sieht, verstärkt sich die Empfindung, dass die Entstehung der westlichen bürgerlichen Gesellschaften einem Wunder gleichkommt. Denn die Wirklichkeit, die er beschreibt, ist die der menschlichen Natur. (…)

Lösungen bietet er nicht an. Er beschränkt sich auf die Tatsachen und die bedürfen keines Kommentars. Sorg entfaltet die Fähigkeiten eines literarischen Autors. Mit präzisen Formulierungen evoziert er Landschaften und Dörfer und Menschen und versteht es, den Leser auf eine Reise ins Herz der Finsternis mitzunehmen (…)

Es mag den Anschein haben, als bliebe Sorg auf seinen Reisen ungerührt, doch er hört nicht auf, nach dem menschlichen Mass zu suchen. Letztlich ist dieses Buch vor allem ein Gebet, eine Gebet für Menschlichkeit und Mitempfinden.“

Leon de Winter, Schriftsteller

Im Jahre 2003 wurden die Bürgerkriegsreportagen von den Rändern der westlichen Welt mit dem Türler Medienpreis ausgezeichnet. „Unser Preisträger“, begründet die Fachjury ihren Entscheid, „gehört seit Jahren zu den profiliertesten Journalisten der Schweiz, und zahlreiche seiner Reportagen werden immer wieder in internationalen Magazinen und Zeitungen nachgedruckt.

Nicht von ungefähr: Eugen Sorgs publizistisches Werk zeugt von tiefem Respekt vor benachteiligten oder vergessenen Menschen und ihren oft ausweglosen Situationen. Drüber hinaus zeichnen sich seine Reportagen durch eine unverwechselbare Sprache, präzise Beobachtung, Einfühlungsvermögen und das gänzliche Ausbleiben jeglichen Zynismus aus. (…)

Während des vergangenen Jahres sind in der Weltwoche zahlreiche eindrückliche Reportagen von Eugen Sorg veröffentlicht worden, darunter solche aus Liberia, Kandahar, Saudi-Arabien und dem Jemen. Eine jede hätte es verdient, ausgezeichnet zu werden. Für einmal hat sich die Jury deshalb entschieden, sie alle als „Gesamtwerk“ zu würdigen.“

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