Das Magazin / Eugen Sorg

12.05.2001

Gemischtes Doppel

Text Eugen Sorg Bilder: Privatarchive

Skeptiker warnen vor den Schwierigkeiten. Aber die Leute kümmert dies wenig. Die Zahl gemischter Ehen nimmt stetig zu. Wie sieht es aus an der weichen Front der Globalisierung?

Was braucht es, um glücklich zu sein?

Felix Schwarz, 46 Jahre alt, war gesund, hatte eine sichere Stelle beim Amt für Kantonale Gebäudeversicherung, und er konnte als Lediger tun und lassen, was er wollte. Trotzdem fühlte er sich manchmal so elend, eifach so, dass es kaum zum Aushalten war. Diese Momente hatten sich gehäuft seit dem Tode seiner Mutter vor einigen Monaten.

An einer Klassenzusammenkunft un-terhielt er sich mit einem ehemaligen Schulkollegen. Der hatte eine Frau aus den Philippinen geheiratet und wollte nächstens mit ihr deren Verwandten besuchen gehen. Wie er seine Frau gefunden habe, wollte Schwarz wissen. Über ein Inserat in einer philippinischen Zeitung, antwortete der andere. Suche mir dort unten eine Frau, sagte Schwarz, aber eine gute. Ich will heiraten, ich will eine Familie.

Die Statistik belegt es: Schweizer und Schweizerinnen sind weltoffen, zumindest in Liebesdingen. Im Jahre 1999 fanden in der Schweiz 40 646 Eheschliessungen statt. Bei etwas mehr als der Hälfte, nämlich in 23 552 Fällen, handelte es sich um eine rein schweizerische Angelegenheit. Über 11 000 Paare hingegen waren gemischt, das heisst, entweder die Frau (in 7727 Fällen) oder der Mann (in 3711 Fällen) war Auslän- derin respektive Ausländer. Jeder vierte Schweizer und immerhin jede sechste Schweizerin heirateten jemanden ohne roten Pass mit weissem Kreuz.

Lange Zeit rekrutierten sich die Kandidaten und Kandidatinnen für grenzüberschreitende Liaisons aus den direkten Nachbarstaaten der Schweiz. Doch vor dreissig Jahren setzte eine rasante Ausweitung ein. Zuerst ins entlegenere Europa (Portugal, Jugoslawien), dann über die Meere. Heute gehören Exotikdestinationen wie Thailand, die Philippinen, Brasilien, die Dominikanische Republik oder Kenia zum selbstverständlichen Brautschaurevier vieler heiratswilliger VBZ-Trämler, Kleinunternehmer, Feuerwehrangestellten. Von den 7772 ausländischen Bräuten, die 1999 von Schweizer Männern vor den Traualtar geführt wurden, stammten beinahe die Hälfte aus besagten Tropenregionen.

Schwarz war kein Eigenbrötler. Er war in vier Vereinen, ging gerne an die Feste im Dorf und hatte einen festen Stamm von Kollegen, mit denen er sich regelmässig traf. Aber er hatte noch nie eine feste Freundin gehabt, noch nie ein offizielles Verhältnis mit einer Frau. Dabei hätte er sich nichts lieber gewünscht.

An binneneuropäische Mischehen hat man sich längst gewöhnt. Keine anzüglichen Witze mehr, kein Getuschel, keine empörten Blicke und keine Mutmassungen über irgendwelche unwür-digen Motive, wenn die Sekretärin aus Schlieren einen Sizilianer heiratet oder der Aarauer Bäcker eine Portugiesin. Solche Verbindungen gelten als normal und selbstverständlich. Wenn aber der geschiedene Nachbar plötzlich mit einer farbigen Frau auftaucht, setzt bei den meisten von uns immer noch die Deutungsmaschine im Kopf ein.

Ist der Mann eher unansehnlich, mit Bauch und ungelenken Manieren, und die zierliche Ehefrau mindestens 20 Jahre jünger und aus Asien, dann ist es um seinen Ruf im Quartier ab sofort schitter bestellt. Die klatschsüchtigste der Block-nachbarinnen wird ihn noch mit geheucheltem Interesse fragen, wo er denn seine Frau kennen gelernt habe und wie alt sie jetzt schon wieder sei, um sich danach mit einem mitleidigen Blick auf diese zu verabschieden.

Gut, Schwarz war schon mal verse-ckelt worden. Da wird man vorsichtig. Er hatte auch nicht gerade eine sportliche Figur. Als Kind hatte er die englische Krankheit gehabt, wäre beinahe im Rollstuhl gelandet und hat seither ein leichtes Zittern in den Händen. Und er war etwas schüchtern. Er konnte nicht eine Frau so gerade heraus anzünden. Zwar ist er ein Typ, der kann mit allen über alles reden, aber nicht in jene bestimmte Richtung, Sie verstönd, was ich meine.

Das Harmloseste wird der Spott hinter seinem Rücken sein, dass er zu blöd sei, um hier eine Frau zu kriegen. Härter sind die unterschwelligen Vorwürfe und aufkochenden Fantasien, dass er als reicher Weisser aus dem Norden von der Armut der Dritten Welt schamlos profitiere, dass er sich an einem mittel- und wehrlosen exotischen weiblichen Wesen verlustiere, als eine Art hässlicher, moderner Sklavenhalter, als Widerling, der den Sextourismus gleichsam ganzjährlich und ehelich institutionalisiert habe.

Doch auch der gebildete, weltläufige, gut aussehende, nach hiesigen Heiratsmarktkriterien attraktive Mann gerät leicht unter Verdacht, wenn er sich mit einer farbigen Partnerin zusammentut. Er wolle sich, so eine der Vermutun- gen, seine durch die Emanzipation an-geschlagene männliche Überlegenheit subtil wieder versichern lassen. Als ob, wird hier unter der Hand suggeriert, jede Frau aus dem Süden den weissen Mann bewundern und sich ihm a priori unterlegen fühlen würde.

Die Frau des Schulkollegen von Schwarz brachte ein Album mit Fotos von ihrer ehemaligen Arbeitskollegin aus den Philippinen zurück. Mila hiess diese, Mila Resol, und sie war eine schlanke Frau mit weissem Rock, heller Bluse und einem schüchternen Lächeln. Sag Mila, sie soll mir schreiben, sagte Schwarz zur Frau des Schulkollegen.

Dieses Bild der kindlichen, importierten und ausgelieferten Frau ist jedoch in mancherlei Hinsicht schief. Wer beispielsweise in einem der Ar-menviertel Doualas, Rios oder Manilas aufgewachsen ist (und die meisten der Tropen-Emigrantinnen sind in Armut aufgewachsen), musste auf tausend Arten lernen, sich im Alltag durchzusetzen. Unter anderem gegen trinkende Väter und gewalttätige Männer, gegen korrupte Polizisten und unberechenba-re Soldaten. Der in wohl geordneten Verhältnissen gross gewordene, durchschnittliche Schweizer Mann ist im Vergleich mit den Blechhüttenbewohnern so problemlos zu manövrieren wie ein Osterlamm.

Er gab es zu, er hatte ächli Froid an Asiatenfrauen. Die dunklere Hautfarbe, das schwarze, glänzende Haar, die me-lodiösen Stimmen und das Lachen wie von Kindern. Montag- und Donnerstagabend fuhr Schwarz immer nach Zürich, jahraus, jahrein. Zuerst ins Nie- derdorf, dann an die Langstrasse. Dieselben zwei Kollegen, dieselben drei Bars. Man trank und tat lustig, und ein paar Mal hatte sich Schwarz insgeheim ein wenig in eines dieser Maitli verliebt, die er dort für kurze Zeit kennen lernte.

Nie wollte sie einen Filipino heiraten, sondern immer einen Amerikaner oder einen Europäer, sagt zum Beispiel die gebürtige Filipina Salome Gerber, und alle Mädchen des Barrios hätten darüber gleich gedacht wie sie. Ihre Landsmänner hätten einen schlechten Verdienst oder überhaupt keine Arbeit, würden spielen, Drogen nehmen, zu viel trinken, schlagen, ständig hinter anderen Frauen herlaufen. Und sie selber, erzählt die gepflegte 36-Jährige, habe ab dem fünfzehnten Altersjahr mit dem Messer unter dem Kopfkissen geschlafen. «Aber mein Mann ist ein Lieber», meint die seit zehn Jahren mit einem Schweizer Treuhänder liierte Hausfrau und fünffache Mutter, und streicht ihrem Gatten lachend über den Kopf.

In ihrem ersten Brief teilte Mila Felix Schwarz die wichtigsten Dinge mit. Name, Alter, Grösse, Gewicht, Erziehung, Beruf. Sie schrieb auf Englisch, und Schwarz, dem das nötige Vokabular fehlte, weil er nur Buschenglisch sprach, liess sich den Brief von einem seiner beiden Barkollegen, einem Polizisten, übersetzen. Dieser hatte auch Schwarz› Antwort formuliert, die drei Wochen später samt Foto in Milas Postfach lag.

Das Wichtigste für Frauen aus Gesellschaften wie jener von Salome Gerber oder Mila Schwarz ist ihre Herkunftsfamilie. Sie ist wichtiger als der eigene Ehemann. Da die heimatlichen Männer aus Unfähigkeit oder Tradition häufig nicht für den Familienunterhalt aufkommen, übernimmt die Frau diese Aufgabe. Die Heiratsemigration ist eine naheliegende, akzeptierte und unter den gegebenen Umständen vernünftige Lösung. Nicht Liebe, nicht das Aussehen oder das Alter des Mannes spielen bei der Partnerwahl die entscheidende Rolle, sondern die Aussicht auf ein besse-res Leben für die ganze Familie. Nur schon bescheidene monatliche Geldüberweisungen befreien diese oftmals aus der Falle der Armut, welcher sie trotz grösster Anstrengungen aus eigener Kraft kaum entkommen könnten.

Ein freundlicher Mann, ja wirklich, sagte Mila später, habe sie als Erstes gedacht, als sie das Bild von Felix Schwarz anschaute. Nach zwei weiteren Briefwechseln war sie sicher, dass sie alles über ihn wusste, alles, was sie wissen musste für ein Leben an seiner Seite. Jetzt lag der Entscheid bei einer höheren Instanz. Wenn Felix der Richtige ist, betete sie, dann wird Gott den Weg ebnen, dass ich zu ihm in die Schweiz gehen kann. Sie war 33 Jahre alt, noch ledig, arm, ihre Eltern waren Bauern, und sie träumte von einem besseren Leben.

Für Unehrlichkeiten war Schwarz nicht gemacht. So hatte Mila lesen können, dass er keine Kraft, dafür zwei linke Hände habe. Er klärte sie ungefragt über sein Vorleben im Kreis 4 auf und erzählte ihr von seinen diversen Vereinsaktivitäten, wobei sie zum ersten Mal das Wort «jodeln» hörte. Und er schrieb ihr, dass er jedes Vierteljahr nach Einsiedeln pilgere und zur Madonna bete, damit er die richtige Frau finde. Nebst dem, dass Schwarz eine gute Arbeit hatte, überzeugte Mila vor allem, dass er ein Kirchgänger war wie sie.

Dass von der einen Seite zweckrationale Motive fürs Jawort entscheidend sind, schliesst nicht prinzipiell aus, dass auch echte Verbundenheit oder so etwas wie Liebe zwischen den Partnern entstehen kann. Vielleicht ist ein nüchterner Beginn sogar ein Vorteil. Wer ohne Leidenschaft startet, entgeht der Enttäuschung über deren Vergänglichkeit. Viele interkontinentale Paare, die unter besagten unterschiedlichen Voraussetzungen zusammengefunden hatten, behaupten auf jeden Fall, sie seien glück-lich miteinander. Nicht glücklicher als die anderen Paare, aber auch nicht unglücklicher. Und es besteht kein Grund, daran zu zweifeln.

Eben doch, wenden die Skeptiker ein. Eine Paarbeziehung, mahnen sie, sei eine komplizierte Angelegenheit, ein nie endendes Bemühen um das Verstehen des anderen und von sich selbst, ein ständig vom Kollaps bedrohtes Unternehmen. Käme nun noch ein grosser kultureller Unterschied hinzu, sei das Chaos nicht mehr zu verhindern. Zwei völlig verschiedene Lebensauffassungen und Geschichten träfen aufeinander, und diese würden die naturgemäss zur Sache gehörenden Dissonanzen verdoppeln, wenn nicht potenzieren, und die Verbindung müsste fast zwangsläufig zu einer einzigen Abfolge von grotesken Missverständnissen werden.

Schon nach ihrem ersten Brief war Schwarz eigentlich sicher gewesen, dass da kam, was er sich erhofft hatte, wenn ich es so sagen darf, gäll Mila. Was ist schon kein Risiko im Leben, sagte er sich, meldete sich an der Migros-Klubschule in Aarau für einen Englischkurs an, und acht Monate später, am Morgen des 22. April 1988, stand er mit einem Blumenstrauss in der schweissfeuchten Hand in der Ankunftshalle des Flughafens Kloten.

Sie erkannte ihn hinter der Trennscheibe, denn er war mit ihrer Arbeitskollegin gekommen. Er hielt einen schönen Strauss, african daisy, pink, lächelte ihr zu, genau wie auf dem Foto, und sie winkte und schaute sofort wieder weg. Wenn es nicht klappt, hatte sie sich immer wieder zu beruhigen versucht, fliege ich eben wieder nach Hause. Aber ihr Herz klopfte wild.

Ist das wirklich meine Frau?, dachte Schwarz, als sie im Auto sassen. Sie war sympathisch, und er war überglücklich. Er redete ins Ungewisse hinein, erklärte ihr auf der ganzen Fahrt, was er draussen sah, dort ist der Fluss Rhein, wollte er einmal sagen, aber er fand das eng- lische Wort für Fluss um s Verrode nicht, river, obwohl er danach suchte und suchte, als würde seine ganze Zukunft davon abhängen. Doch sie merkte nichts von seiner Not. Sie verstand ohnehin kaum ein Wort von seinem Migrosenglisch.

Natürlich haben die Skeptiker ebenfalls ein wenig Recht, wenn sie auf die Fallstricke bikultureller Paarungen hinweisen. Aber ein Eheverhältnis ist nicht immer nur das Resultat vernünftiger Planung. Abgesehen von irrationalen erotischen Vorlieben (die Franzosen, die sich auch auf dem Gebiete der Erotik als führende Kulturnation rühmen, prägten zum Beispiel den lakonischen Begriff «le mal jaune», die «gelbe Krankheit», für den häufigen Befund, dass jemand der Schönheit asiatischer Frauen verfiel) kann es aus vielfältigen Gründen gerade das Unbekannte, Fremde sein, das lockt.

Und das Fremde muss nicht zwangsläufig zur Ursache für einen Kommunikationsstau werden. Das Gegenteil kann ebenso gut der Fall sein. Ein 36-jähriger Informatiker, der seit fünf Jahren mit einer Westafrikanerin verheiratet ist, meint zum Beispiel, dass ihn gerade die Verschiedenheit toleranter mache. Was meinst du damit, frage er seine Frau noch immer ab und zu, da er nicht si-cher war, welche Bedeutung das von ihr Gesagte hatte. Der in längeren Beziehungen unvermeidlich auftretende «Ich-kenne-dich-Effekt», das «Auf-Durchzug-Stellen», weil man ohnehin zu wissen glaubt, was der andere denkt, sei verzögert, und die Neugierde auf den Partner bliebe länger erhalten.

Den ersten Monat lebte Mila bei ihrer ehemaligen Arbeitskollegin. Dann zog sie zu Schwarz, genau am Tag vor ihrer Verlobung. Und am übernächs- ten Tag heirateten sie. Schwarz dachte manchmal, dass es auch noch einen Saumut brauche, in ein Land zu gehen, das man überhaupt nicht kennt.

Wahrscheinlich aber ist für die meis-ten die Frage, wer der andere wirklich ist und was er wirklich meint, nur zweimal von grösserem Interesse: wenn man sich als Paar zusammentut und wenn man sich wieder trennt. Hat man sich aber einmal auf die wesentlichen Sachen geeinigt, richtet sich der Blick wieder nach vorn, und Unterschiede der Hautfarbe und Herkunft fallen nur noch Aussenstehenden auf. Treuhänder Peter Gerber beispielsweise, der Ehemann der Filipina Salome Gerber, verfällt ins Grübeln, wenn er gefragt wird, ob der kulturelle Unterschied in seiner Ehe spezielle Probleme verursache. Es fällt ihm nichts dazu ein, nichts, was nicht mit jeder anderen Frau auch ein Problem wäre.

Es dauerte etwa anderthalb Jahre, bis Mila ein wenig mit den Leuten in der Umgebung reden konnte. Es war hart. Aber sie hatte kaum Zeit für Heimweh. Sie besuchte einen Deutschkurs und sprach bald besser Deutsch als Schwarz Englisch. Sie absolvierte einen Krankenpflegerinnenkurs, trat in die Frauenriege ein, half bei Dorffesten aus, engagierte sich in der Kirche, knüpfte Teppiche, machte den Garten, und als der Schwiegervater ein Pflegefall wurde, betreute sie ihn drei Jahre lang bis zu seinem Tod. Die Asiaten, sagte Schwarz, haben einen anderen Familiensinn, die stecken ihre Alten nicht sofort in ein Pflegeheim.

Das Leben ist Alltag, und der Alltag verwandelt jedes Problem in ein praktisches Problem. Sei es die ungerechte Einkommensbesteuerung oder der Geburtsort der Frau in einem anderen Kontinent. Zählen tut nur, ob man die Steuerrechnung bezahlen kann. Und ob die Besuche in der Heimat, die Zuwendung des Partners ausreichen, das Heim-weh und die Einsamkeit der Frau auf ein erträgliches Mass zu mildern.

Mila hatte sich oft vorgestellt, wie ihr Kind aussehen würde. Ein kleines Mädchen in einem weissen Kleid, mit schönen Haaren und heller Haut. Eine ärztliche Untersuchung ergab, dass ihr Mann ihr nie ein Kind wird schenken können. Sie fühlte sich lonely inside, ganz einsam innen drin. Aber man muss die Dinge akzeptieren, dachte sie, Gott hat für jeden einen Plan. Er rechne es seiner Frau hoch an, sagte Schwarz, dass sie bei ihm blieb. Mila begann daraufhin Puppen zu sammeln.

Seit dreizehn Jahren sind sie jetzt ein Paar. Er könne mir sagen, strahlte Schwarz, er habe eine Superfrau. Früher sei er ein nervöser Chaib gewesen, jetzt sei er viel ruhiger. In der ganzen Zeit nur einmal länger als einen Tag Streit, Smogalarm, Sie verstönd, dicke Luft und kein Verkehr. Ja, früher, bestätigte Mila, einmal oder zweimal, ein sprachliches Prob-lem, sie habe etwas falsch verstanden.

Wieso klappt es bei den einen und bei den anderen nicht?

Vielleicht sind die wirklich wichtigen Dinge im Leben doch banal. Entscheidend ist das gemeinsame Projekt, die Gründung einer Familie. Der Rest ist gegenseitiger Respekt und eine Riesenportion Glück.

Fünf Mal waren sie zusammen in ihrer Heimat. Wenn einer eine Frau aus dem Ausland heiratet, erklärte Schwarz, dann ist es wichtig, dass er sie nach Hause gehen lässt, auch wenn das eine nicht ganz billige Sache ist. Aber sonst kommt es nicht gut heraus. Es gefalle ihr in der Schweiz, sagte Mila, die Regierung ist gut. Es gibt wenig Kriminalität, und man hat Freiheit. Auch habe sie ihr Wissen vergrössert. Beim Kochen zum Beispiel. Aber auch sonst. Früher sei sie scheu gewesen und habe sich geschämt, mit gesellschaftlich höher stehenden Leuten zu reden. Jetzt nicht mehr. Sie und ihr Mann werden zusammenbleiben, sagte sie unvermittelt und lachte, bis der Tod uns scheidet. Schwarz schaute seine Frau an und strahlte.

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